Durchs Wasser und über Land Rheinsberg entgegen
Zu einem außergewöhnlichen Wettkampf ist der Elmshorner Triathlet Martin Böttger in Richtung Müritz aufgebrochen. Dort wurde erstmals ein SwimRun ausgetragen; ein Ausdauerwettkampf über 19 Kilometer, bei dem mehrmals zwischen Schwimmabschnitten und Laufabschnitten gewechselt wird.
Lassen wir den Athlethen selbst zu Wort kommen:
Gestartet wurde in 3 Startgruppen alle 5 Minuten. Ich hatte mir als Rookie die dritte Gruppe ausgesucht, um erst einmal zu schauen wie es hier so vonstatten geht.
In der ersten Startgruppe gab es dann auch gleich einen Rempler, der zu einem Sturz führte. Vorgewarnt und mit der Zuversicht, dass ich weit hinter den „Cracks“ starten würde, habe ich mir dann ganz vorne einen Platz gesucht und „Fersengeld“ gegeben, um schnell ins Wasser und dann von der Meute wegzukommen (200m Laufen bis zum Schwimmen). Das ging recht gut auf, denn es überholte mich niemand mehr vor dem nächsten Wasserausstieg. Im Gegenteil, schon nach dem ersten Schwimmen hatte ich die Nachzügler der vorherige Startgruppe eingeholt was mich zuversichtlich stimmte.
Von der möglichen Aus- oder sollte ich von Aufrüstung sprechen, habe ich abgesehen. Erlaubt sind außer einem Neoprenanzug (es war recht warm) auch Paddels und Pullboy.
Eine Badekappe ist Pflicht und mit einer Schwimmbrille fällt die Orientierung doch etwas leichter. Gewöhnungsbedürftig ist sicherlich das Schwimmen mit Laufschuhen und das Laufen, wenn sie dann nass sind. Das Leibchen sollst du auch tragen…
Und tatsächlich ist es ein unglaubliches Gefühl mit den paar Sachen, die man trägt durch diese herrliche Landschaft zu pflügen, ohne etwas zurück zu lassen oder zurückkehren zu müssen.
Irgendwann hört man auf zu zählen. Das wievielte Laufen oder Schwimmen war das jetzt? Wie oft muss oder darf ich noch? Habe ich das richtige Tempo angeschlagen, um über die Distanz am Ende nicht einzubrechen? Zerlegen sich meine Füße irgendwann in den Schuhen durch Sand und Steinchen? Socken hatte ich als überflüssig gleich weggelassen. Jetzt bloß nicht umknicken! Zur Erinnerung: Gelaufen wird überwiegend auf Waldwegen und Pfaden. Es ist nur etwas „Straße“ dabei.
Dann kommt Rheinsberg in Sicht und du weißt, dass es jetzt noch 2x Schwimmen gibt – schade, aber dann kannst du ja mal etwas mehr „Gas“ geben.
Unter den Augen der belustigten Passanten flitzt man dann auf der Promenade entlang dem Ziel entgegen. „Noch 1 Kilometer“ und somit die letzte Chance beim Laufen etwas gut zumachen.
Dann heißt es „Abbaden“, denn die letzten 200m führen ins Ziel. – Das wars - vorbei. Etwas ungläubig auf die Uhr geschaut. 2:04:40 wobei ich ja noch die 10 Min Zeitgutschrift für die letzte Startgruppe bekommen würde… Also unter 2 Stunden, was mich selbst überraschte und im Grunde bedeutungslos ist. – „War das ein Spaß!“
Bilder
09.07.2017