Triathlon Extreme Serie

Was macht ein Triathlet, wenn er bereits alle Distanzen mit sehr guten Leistungen absolviert hat? In 2021 nimmt Iulian Rotariu erfolgreich an einem Radrennen durch Deutschland (von Holland nach Polen) teil. In diesem Jahr meldet er für die Serie Triathlon Xtreme, die aus 5 Rennen besteht. Der erste Wettkampf findet am 21. Mai in den spanischen Pyrenäen statt.
Dieses Jahr war das Wetter erheblich wärmer als bei der letzten Editionen. Die Freude über angenehme 20°C Wassertemperatur währte nur kurz. Auf dem Rad zeigte bei Km 150 der Radcomputer 40°C Lufttemperatur - hoch in den Pyrenäen! Nach 180 Km mit 4400 Höhenmetern Abstieg und ca. 7 Liter Wasserverbrauch, erreichte Iulian auf Platz 5 den zweiten Wechsel.
Jetzt nur ein Marathon auf Trails. Die zusätzlichen 2000 Hm und 35°C haben seinen Organismus zwar ans Limit gebracht, aber die wunderschöne Landschaft hat seine Schmerzen „erträglicher" gemacht. Nach 15h 38min erreichte Iulian das Ziel auf Gesamtplatz 7.
Das zweite Rennen fand am 25. Juni in Österreich statt. So erging es Iulian dort:
Es ist 3 Uhr morgens. Wir sind alle in der Wechselzone, um unsere Rennausrüstung vorzubereiten. Ich bin nervös, mehr als normalerweise. Wir werden in einem Fluss mit kaltem Wasser in der Nacht gegen den Strom schwimmen müssen. Die Kirchenglocken läuten den Start ein - um 4:30 Uhr! Ich erreiche 1.Wechsel in den Top 5 und es geht weiter mit meiner Lieblingsdisziplin Radfahren. Nach 150 Km wird über den Sölkpass gefahren. Einem sehr brutalen Bergpass, wo viele Teilnehmer wegen Müdigkeit, niedrigen Temperaturen und 15% Anstieg ihr Rad schieben mussten. Für den, der den 2.Wechsel erreicht hat, bedeutet es einen kleinen Sieg: 185Km mit 4200 Höhenunterschied! Ich bin immer noch in Top 5, aber die 44 Km Trailrunning mit knapp 2000 Hm haben mich „zerstört“. Drei andere (besser trainierte) Teilnehmern haben mich noch überholt. Nach über 15 Stunden erreiche ich das Ziel auf Gesamtplatz 8.
Meine ganzes Rennen wurde von dem Veranstalter gefilmt und wird ab 10. September im Kino gezeigt. Trailer
Mein Wecker klingelt um 01:30 Uhr, ich bin aber schon seit einer halben Stunde auf. Von der ganzen Serie, macht mir dieser Wettkampf am meisten Angst. Ich habe vor 7 Tage in Österreich gefinished und mein Körper ist noch nicht bereits für den nächsten Wettkampf. Um 03:30 Uhr fahren wir mit der Fähre auf die andere Seite vom Iseo See. Dort starten wir in kompletter Dunkelheit im ungewöhnlich warmen Wasser (27°C). Nach einer gefühlte Ewigkeit erreiche ich den ersten Wechsel. Ab jetzt geht es mit dem Rad nur hoch und runter, insgesamt 4200 Höhenmeter. Die letzten 20 km sind nur bergauf mit steilen Schanzen zwischen 10% und 20% - auf den Passo di Gavia. Krankenwagen, umgefallen, erschöpft, ich habe alles gesehen. Mein Angst ist von diesen Situationen weiter genährt, ich muss aber meinen Geist stark halten. Endlich ist der zweite Wechsel in Sicht, mein Support wartet auf mich und versucht mich zu beruhigen. Jetzt kommt 40 km aufs Trails. Mein ganzer Körper schreit "Stopp", mein Geist will aber weiter. Die letzte 3 km sind extrem brutal. Bei einer Höhe von 2800m mit wenig Sauerstoff, brauchte ich eine ganze Stunde. Meine Sicht ist neblig, Pulsschlag ist durch die Decke, Gleichgewicht ist schlecht, alle diese Symptome führen zu extremer Müdigkeit. Nach 16 h 34 min. erreiche ich Passo Paradiso wo ich die Finishline ist auf Platz 13 passiere. Kurz danach ich musste mich übergeben....
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Verein
01.07.2022